Nordkap

Dienstag, 13. Juni 2017 – Nordkap

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Trotz der Helligkeit erwachen wir erst nach 8 Uhr. Es ist spürbar kälter geworden in der Kabine, obwohl die Balkontür über Nacht nur einen kleinen Spalt geöffnet war. Beim Frühstück sind wir fast die letzten Gäste, die das Atlantik verlassen. Wir suchen vergebens einen Platz in der Naschbar, melden uns für den Pilateskurs am folgenden Tag an und ziehen in die Himmel und Meer Lounge. Dort gelingt es uns nach kurzem Warten, auch eine Liege zu ergattern. Das Schaukeln des Schiffes hat spürbar zugenommen, damit wird das Geradeauslaufen zur Herausforderung.

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Gegen 13:30 Uhr passieren wir den eigentlich nördlichsten Punkt Europas, Knivskjellodden. Durch heutige genauere Messungen weiß man, dass dieses Felsplateau noch nördlicher liegt als das Nordkap, dies wurde aber durch den damaligen Entdecker nicht bemerkt. Danach fahren wir am Felsen des Nordkaps vorbei, leider komplett in einer Wolke verborgen, weshalb man die berühmte Weltkugel darauf nicht sieht. Wir beeilen uns, ins Theater zu kommen, wo Marcus Kummerer einen Vortrag über die Finnmark, das Land zwischen Tromso und Kirkenes an der russischen Grenze, hält. Dabei erzählt er auch viel über das Ziel des heutigen Tages, das Nordkap. Am Ende zeigt er einen kurzen Film mit Nordlichtern, sehr schön und sicher auch mal eine Reise wert. Wir stärken uns im Anckelmannsplatz, wo es angepasst an die Ausflugszeiten ausnahmsweise bis 16 Uhr Mittagessen gibt.

 
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Wir ziehen uns warm an, denn am Nordkap sind es nur noch 3 Grad.

 
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Um 17 Uhr treffen wir uns zum Ausflug, wo wir von der Reiseleitung unsere Tenderkarten erhalten. Bin gespannt, wann es für uns losgeht und wir von Bord kommen. Allzu lange müssen wir nicht warten, gegen 17:30 Uhr werden wir zu den Tenderbooten gerufen. Zum Glück müssen wir nur eine kurze Überfahrt zum Hafen von Hannigsvag machen, länger wollte ich in dem Boot nicht sitzen. Ein kurzer Fußweg führt uns zum Shuttlebus und dann geht es los über einen Teil der Halbinsel Mageroy zum Nordkap. Neben den bunt angestrichenen Holzhäusern – angeblich, damit jeder Norweger schnell sein eigenes Haus findet – sehen wir viele Rentiere, noch gefrorene Seen und immer wieder Schneefelder.

 
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Das Nordkap selbst ist recht nebelverhangen und die Sicht nur eingeschränkt. Wir gehen gleich durch die Halle auf das Plateau und machen Fotos. Nach dem Nordkapfilm sparen wir uns aus Zeitgründen den Besuch der Ausstellung. Stattdessen schreiben wir drei Postkarten, die später mit dem begehrten Nordkap-Stempel verschickt werden, davon eine an uns selbst, die uns beim Nachhause kommen schon erwartete. Noch eine Waffel und ein kurzer Besuch im Souvenirshop, dann sind die 1,5 Stunden Aufenthalt schon wieder vorbei. Wir fanden die Zeit zu kurz, hätten gerne ohne Hektik alles eingehender betrachtet. Wahrscheinlich wäre es auch nicht aufgefallen, wenn wir länger geblieben wären und erst später einen der Pendelbusse genommen hätten, aber das weiß man ja vorher nicht.

 
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Wieder in Honnigsvag angekommen schlendern wir durch die zu dieser späten Stunde weitgehend leergefegten Straßen, außer den Passagieren unseres Schiffs ist kaum jemand unterwegs. Wir entscheiden uns aus Kostengründen gegen den Besuch der Ice Bar (140 NOK pro Person, also ca. 15 €) und tendern gegen 22:30 Uhr zurück zum Schiff. Das Anckelmanns hat heute bis 1 Uhr nachts geöffnet, also genießen wir dort noch ein kleines Abendessen. Da viele der Gäste sich noch auf dem Landgang befinden, geht es dort wesentlicher entspannter zu. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde überlegen wir lange, ob wir das Auslaufen an Deck sehen wollen.

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Da wir aber durch den Vortrag das Anlegen schon verpasst haben, warten wir ab ca. 00:40 Uhr bei vollem Tageslicht, aber fast alleine, auf dem oberen Deck.

Das Schiff bewegt sich bis halb zwei nur wenig und draußen ist es eiskalt. So beschließen wir doch, in die Kabine zu gehen. Gegen 2 Uhr fallen wir müde ins Bett, hell ist es aber immer noch. Leider konnte man durch den Nebel bzw. die tiefhängenden Wolken die eigentliche Mitternachtssonne nicht sehen. Somit blieb uns das Schauspiel, dass sich die Sonne dem Horizont nähert, aber dann direkt wieder aufgeht, verwehrt. Am nächsten Tag erfahren wir, dass es wohl Verzögerungen gegeben hat, weil einer der Passagiere so erkrankt ist, dass ein Krankenwagen ihn abholen musste. Bei seinem zweiten Auftritt kurz vor Ende der Reise berichtet Purple Schultz, der als prominenter Sänger die Kreuzfahrt begleitete, dass er aufgrund einer kurzfristigen Operation die Reise unterbrechen musste und erst später wieder zugestiegen ist. Vielleicht war es ja er, der da am Nordkap abgeholt wurde. Ich glaube, ein Krankenhausaufenthalt ist in der Einsamkeit des Nordkaps noch schlimmer….