Spitzbergen

Donnerstag, 15. Juni 2017 – Spitzbergen

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=01-Longyearbyen.jpg,single_gallery=1{/gallery}

Da wir erst um 11 Uhr in Longyearbyen, der Hauptstadt Spitzbergens, anlegen, verzögert sich auch unser gebuchter Ausflug von 9:15 Uhr auf 11:45 Uhr. So können wir gemütlich frühstücken und anschließend das Anlegen in Spitzbergen verfolgen. Wir ziehen uns für den heutigen Ausflug warm an, es sind schließlich nur 3 Grad draußen, bei bedecktem Himmel und etwas Nieselregen, und holen uns unsere Tenderkarten ab. In den ersten zwei Stunden nach dem Anlegen muss erneut getendert werden, weil der Ausstieg durch die Gezeiten nicht zur Pier passt. So ganz verstanden habe ich das Problem nicht….

Die heute recht kleine Gruppe Ausflügler wird auf drei Fahrzeuge aufgeteilt und dann geht es aus dem Stadtgebiet heraus Richtung Huskyfarm. Der Bus ist dreckig und riecht nach Hund, aber so ist es wohl im rauen Norden. Außerdem sind auch die Straßen, da meist unbefestigt, recht schmutzig.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=03-huskyfarm.jpg,single_gallery=1{/gallery}
{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=04-huskyfarm.jpg,single_gallery=1{/gallery}

An der Huskyfarm angekommen, ziehen wir alle warme Ganzkörperanzüge und dicke Gummistiefel an. Zusätzlich nehmen wir uns Handschuhe, die leicht feucht sind und muffeln. Die hygienischen Ansprüche sind hier wohl andere, aber wir sind hart im Nehmen.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=05-huskyfarm.jpg,single_gallery=1{/gallery}
{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=06-Einweisung.jpg,single_gallery=1{/gallery}

An den Schlitten angekommen – die Hunde bellen und jaulen schon vor Ungeduld – erhalten wir eine kurze Einweisung in die Schlittenführung. Es werden fünf Startfahrer gesucht und zu Hubis Erstaunen melde ich mich freiwillig. Da wir nur mit Dreierschlitten unterwegs sind, habe ich damit gesichert, dass wir die Tour auf einem Schlitten erleben können.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=07-Startfahrer.jpg,single_gallery=1,caption=0{/gallery}

Dann geht es los, ein Schlitten nach dem anderen startet und ich kann mir zum Glück schon mal ansehen, wie das funktioniert. Die drei mitfahrenden Guides tragen Gewehre bei sich. Dies ist aufgrund der Eisbärengefahr außerhalb der geschlossenen Ortschaften vorgeschrieben. Man sagt uns, dass die Waffen allerdings nicht geladen sind.

Jetzt sind auch wir an der Reihe und es ist erstaunlich, welche Kraft diese acht Hunde aufbringen. Immerhin ziehen sie ein Gewicht von ca. 300 kg bei drei Personen mit Schlitten. Gerade am Anfang muss ich den Schlitten die ganze Zeit bremsen.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=09-Trinkpause.jpg,single_gallery=1{/gallery}

Es gibt insgesamt vier Trinkpausen für die Hunde, während der der Schlittenführer das Fahrzeug nicht verlassen darf. Falls die Hunde auf dumme Gedanken kommen, ist so immer jemand da, der sie ausbremst. Das Versorgen der Tiere erledigen die beiden Mitfahrer. Nach der zweiten Pause tausche ich mit Hubi die Plätze und später übernimmt dann der dritte Mitfahrer die Steuerung.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=10-Hubi.jpg,single_gallery=1{/gallery}
{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=11-Rentier.jpg,single_gallery=1{/gallery}

So hat jeder mal alle Aufgaben zu machen. Die Strecke, die wir entlangfahren, ist nicht so schön, das ist im Winter über Schnee wahrscheinlich idyllischer, aber das Fahren macht einen Riesenspaß. Ich wollte schon so lange mal eine Hundeschlittentour mitmachen. Die Hunde sind alle total lieb und einige freuen sich auch über die Streicheleinheiten der Touristen.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=12-Welpen.jpg,single_gallery=1{/gallery}

Zurück an der Farm herzen wir noch die dort angeleinten Tiere, ein schmaler Hund, der dauernd hochspringt, gefällt mir besonders gut. Die Welpen, die noch in Zwingern sitzen, heulen am lautesten - ist ihnen langweilig dort drinnen?

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=13-Longyearbyen.jpg,single_gallery=1{/gallery}
{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=14-Post.jpg,single_gallery=1,caption=0{/gallery}

Nach dem Umziehen steigen wir wieder in die Busse und werden in die Stadt Longyearbyen zurückgefahren. Dort schlendern wir ein wenig herum, verschicken noch zwei Postkarten - allerdings per normaler Post, nicht über den berühmten Weihnachtsbriefkasten. Danach machen wir eine kurze Kaffeepause in einem Lokal mit wunderschönen Tierfotografien an den Wänden.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=15-Kirche.jpg,single_gallery=1{/gallery}
{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=16-Schuheaus.jpg,single_gallery=1,caption=0{/gallery}

Anschließend schauen wir uns die kleine Kirche an, übrigens die nördlichste Kirche der Welt. Es ist in Spitzbergen üblich, beim Betreten der Gebäude die Schuhe auszuziehen, so auch dort.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=32-Schilder.jpg,single_gallery=1,caption=0,width=159{/gallery}
{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=17-Wegweiser.jpg,single_gallery=1{/gallery}

Wir laufen am Schiff vorbei, um das dortige Eisbärenwarnschild zu fotografieren.

Ich kann Hubi zu dem etwa drei Kilometer langen Fußmarsch zum Flughafen überreden, um dort den ungewöhnlichen Wegweiser mit den Entfernungsangaben aus der Nähe anzusehen. Wir stellen fest, dass Hamburg von Spitzbergen doppelt so weit entfernt ist wie der Nordpol!

Eigentlich darf man diese Strecke zu Fuß nur mit Gewehr betreten, aber ich war der Ansicht, dass Eisbären eine für Spitzbergen stark befahrene Straße doch eher meiden werden. Unterwegs sehen wir oben auf dem Berg noch das Gebäude, in der Samen von allen Pflanzen dieser Erde aufbewahrt werden.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=19-Gletscher.jpg,single_gallery=1{/gallery}

Zurück am Schiff sind wir aufgrund des weiten Fußmarsches doch ganz schön fertig. Schnell ziehen wir uns um und gehen Abendessen. Glücklicherweise bekommen wir wieder einen Tisch bei Johanna, die uns erneut sehr freundlich bedient. Kaum sitzen wir, sagt der Kapitän zur Freude der Gäste durch, dass die Reparatur abgeschlossen ist und wir nun doch noch an den Nordenskjöldbreen-Gletscher fahren. Wir können in Ruhe unser Essen genießen, ziehen uns dann wieder sehr warm an und gehen auf das Oberdeck. Gegen 22 Uhr laufen wir auf den gut sichtbaren Gletscher zu, der laut Kapitän bis 500 Meter dick sein soll.

{gallery}reiseberichte/meinschiff1spitzbergen/spitzbergen,single=20-Gletscher.jpg,single_gallery=1{/gallery}

Als wir immer näher her­an­fahren, sieht man, dass das Eis in allen Blautönen schimmert – ein sehr imposanter Anblick. Langsam dreht der Kapitän das Schiff und fährt dann wieder zurück. Wir sind sehr dankbar, dass wir dies erleben durften.

Durchgefroren trinken wir in der TUI-Bar noch einen Kakao mit Amaretto bzw. Rum (Amaretto schmeckt aber besser) und freuen uns auf das Bett. Die Nacht ist glücklicherweise eine Stunde länger, da die Uhren in den nächsten zwei Tagen jeweils um eine Stunde zurückgestellt werden.